Archiv für 24. Mai 2010

Von der Werkstatt in die Prärie

Gestern hatte ich mich doch noch in die Trucker-Kneipe neben dem Motel getraut. Von Innen sah der Laden deutlich besser aus, als es der Äußere Wellblech-Eindruck vermuten ließ. Es war so etwas wie eine Sportsbar. Ca. 20 Fernseher hingen an den Wänden und 4 Pool-Billard-Tische gabs auch noch. Einige Leute spielten miteinander Poker obwohl sie nicht an einem Tisch saßen, sondern im Raum verteilt waren. Jeder der Spieler hatte eine Konsole vor sich und der Spielverlauf war für die Spieler und für alle anderen Gäste über einige der Fernseher gut zu verfolgen. Sehr kurzweilige Angelegenheit !  Mitgespielt habe ich aber nicht, da ich mir nicht merken kann, ob ein Flash höher als eine Straight ist oder umgekehrt.

Einer der Pokerspieler saß neben mir, hies O´Rion McCormick und es entwickelte sich ein nettes Gespräch. O´Rion konnte sogar ein deutsches Wort: „Flammenwerfer“. Mein Motorradhelm hat ihm besonders gefallen und er hat gerne darauf unterschrieben.

O´Rion, it was nice to meet you. See you soon in Frankfurt, Germany

Am nächsten Morgen ging es dann in die Werkstatt um das Reifenproblem beheben zu lassen. Anstatt an Kette und Felge zu justieren wurde es dann sicherheitshalber doch ein neuer Reifen. Der 170er Hinterreifen ist zwar  um einiges schlanker als der Reifen vorher, passt aber deutlich besser.

Die Jungs von der Werkstatt haben mir außer gute Reisewünsche dann auch noch eines ihrer Worker-Hemden als Souvenir mitgegeben.

Spontan habe ich die Reiseroute geändert. Anstatt über Abilene und Lubbock, will ich über Wichita Falls nach Amarillo fahren. Grund war, daß mir in den vergangenen Tagen jeder von dem ursprünglichen Weg abgeraten hatte. „Was willst Du denn dort ? Da gibt es außer Asphalt und Wüste nichts zu sehen.“ Generell  stehen hier, außer Rinder, Pferde, Schafe und ein paar Esel (es gibt leider keine Esel im Oppenheimer TierGarten), ganz viele Erdölpumpen in der Prärie rum. Hier hat anscheinend jeder seine eigene Ölquelle.

Nach knapp 400 gefahrenen Kilometer kam ich dann in Vernon, TX an. Vor hier ist es jetzt nicht mehr weit nach Oklahoma, um erstmals auf die Route 66 zu stoßen. Idealerweiße sitze ich in Amarillo und esse Steak.  🙂

Sorgen bereitet mir, daß es auf dem vor mir liegenden Teilstück Klapperschlangen geben soll. Ich mag diese Tiere nicht !

So ungefähr die Hälfte meiner Tour liegt nun hinter mir. Der schönste Teil der 6000 Kilometer dürfte aber noch vor mir liegen – zumindest wenn ich den vielen Büchern und Reiseberichten glauben kann.

Gerne würde ich hier mal die aktuell gefahrene Strecke zeigen. Das Geo-Taggen funktioniert zwar sehr gut. Leider habe ich noch nicht rausgefunden, wie ich die daraus resultierenden Track-Karten exportieren kann. Aber ich arbeite fleißig an einer Lösung…..

Uwe, Vernon, TX

PS. Sorry für die Rechtschreibfehler. Aber beim Schreiben war ich heute „Hundemüde“ mit zufallenden Augen.. Werde morgen versuchen nachzubessern

Edit: Fehler ausgemerzt.