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5. Gang

Beim Ritt durch die Berge und den Frazier Park, ein Teil des großen Los Padres National Forest, hin zum Pazifik, habe ich einen 5. Gang an der Shovel vermisst. Für das viele bergauf und bergab wäre eine andere Übersetzung und Abstufung der Gänge bestimmt bequemer gewesen. Aber auch diese Hürde haben wir genommen.

Eine tolle Strecke durch eine sehr schöne Landfschaft. Die gefahrenen 275 Kilometer waren nie langweilig. Zuerst ging es durch ein grünes Valley mit Farmen und Ranches. Hier standen außerdem noch sehr viele Kirschbäume rum. Fast wir in Frauenstein, nur das dort keine Mexikaner die Kirschen pflücken.
Dann führte der Weg quer durch den Frazier Park. Die Hügel gingen bis zu 2.000 Meter hoch.

Gewundert hat mich, daß keine Maut o.ä. für die Fahrt durch den Frazier Park verlangt wurde. Schließlich hat Kalifornien mit Arni einen österreichischen Gouverneur und die Österreicher kennen sich eigentlich bestens mit Maut und Pickerl für Panoramastraßen aus. Meine Strecke war absolut mautwürdig.

Bei Carpinteria kam ich die Berge herunter und war plötzlich auf dem Highway 1 und vor meiner Nase lag der Pazifik. Zum dumm, daß meine Hupe defekt ist, sonst hätte ich mal ordentlich auf meine Ankunft aufmerksam gemacht. Mein lauter und freudiger Schrei ging leider im Klang der Shovel unter.

Bis nach Santa Barbara waren es dann nur noch wenige Meilen. Zum Glück ging es nach Norden, denn im Süden konnte ich gut den Smog von Los Angeles erkennen. Außerdem zogen aus dieser Ecke Wolken heran. Bereits nach der Überquerung des letzten Berges wurde es deutlich kühler. Lustig, ausgerechnet in Kalifornien habe ich zum ersten Mal auf dieser Tour auf dem Motorrad gefroren. Und morgens um 9.00 war ich noch in der Wüste bei 28° losgefahren.

Santa Barbara ist ein netter charmanter Ort, der sich von der Küste den Berg hinauf erstreckt. Interessante Leute liefen hier zwischen den sonntäglichen Tagestouris aus LA herum. Alt-Hippies und Surfer jeden Alters waren dort zu sehen.

Während ich mit einem Kaffee auf meine 2 Biker-Spezis Volker und Florian wartete, die von ihrem Ziel LA einen Abstecher nach Santa Barbara machten, kam ich mit einer Gruppe dieser speziellen Locals ins Gespräch. Schnell hatte ich ein paar Tipps wo wir günstig übernachten können und wo es gute Drinks gibt.

Das empfohlene Hotel war ein Hostel, hatte aber in einem anderen Haus auch klassische EZ oder DZ. Da dieses Haus, ehe ein kleines Beach-Cottage, in der Nähe von Downtown ist, haben wir das dann auch gebucht.

Das Gepäck war schnell abgeladen und wir gingen zu Steak, Rips und Bier ins Zentrum. Auf das Erreichen des Pazifiks wollten wir mit einem Drink anstoßen. Der eine oder andere Tequilla hat sich leider auch noch dazwischen gemischt, was zur Folge hat, dass dieser Artikel mit etwas Verspätung erscheint.

Aber den Pazifik tatsächlich auf der Shovel erreicht zu haben war eine kleine Feier wert. Und die Tour von Florian und Volker ist ja nicht minder Grund genug darauf anzustoßen. 

Die Abfahrt am nächstern Morgen war verständlicherweise etwas schwerfälliger.

Uwe, Santa Barbara, CA.