Randerscheinungen

An dieser Stelle mal ein paar Wort zu meinen persönlichen Gedanken auf der Tour. Bis zur Route 66, abseits der Touristenwege, war schon mal alles sehr beeindruckend und es macht mir viel Spaß dies alles zu sehen. Bin da ja doch etwas soziologisch angehaucht. Es ist so viel, ich weiß schon gar nicht mehr, was ich vor 3 Tagen „erfahren“ habe. 

Das alles mit einem so alten Motorrad zu erleben, ohne jegliche Erfahrung bei Motorradtouren, kein Schrauber zu sein, strengt physisch und emotional an. Und wenn es auch in den bisherigen Einträgen nicht so klang, immer an alles (alleine) denken zu müssen, schlaucht.

Wo gehts lang ?
Wird es dort auch eine Werkstatt für den Notfall geben?
Was muss ich mit dem Moped machen ?
Habe ich alles gepackt ? 
Ist es auch so gepackt, dass ich nicht immer suchen muss? (ich suche trotzdem den ganzen Tag irgendetwas)
Wo komme ich die Nacht unter ?

Und die Kommunikation in Englisch, mit Menschen, die nicht auf Touristen eingestellt sind, macht das Leben auch nicht leichter. 

Jetzt auf der Route 66 muß ich mir zumindest für die nächsten 1.000 Kilometer keine großen Gedanken über Route, Entfernung, Sehenswürdigkeiten etc. machen. Da haben sich schon so viele vor mir Gedanken darüber gemacht und brav alles aufgeschrieben. Lediglich ein Werkstattverzeichnis für alte, ölende Motorräder fehlt. Vielleicht sollte ich so etwas verfassen.

Was auch noch fehlt ist „anderes“ Kartenmaterial.
Vor der Reise habe ich mir einen guten kleinen Tankrucksack gekauft, der ein praktisches Sichtfenster für Straßenkarten hat. Aber was nützt mir das, wenn ich vieles auf der Karte gar nicht lesen kann ? Mit Lesebrille für anfangende Weitsichtigkeit Motorrad zu fahren geht gar nicht gut. Wenn ich mal nach dem Weg schauen will, muss ich meistens anhalten und mir die Lesebrille vor die Motorradbrille halten. Bin ja nicht doof und schreibe mir nun die wichtigen Routendetails in großen Buchstaben auf die Karte. Entweder die Schrift auf den Karten wird größer oder die Sichtfenster der Tankrucksäcke fungieren künftig als Vergrößerungsglas. Vielleicht eine weitere Geschäftsidee, denn immer mehr Jungs im besten Alter schaffen sich ein Motorrad an.

Physisch bin ich aber sonst absolut OK. Der Lenker ist bequemer als er scheint. Dem Rücken geht es auch gut, denn ich kann mich an die aufgepackte Tasche gut anlehnen (wenigstens ein Vorteil meines Übergepäcks). Lediglich die rechte Hand leidet ein wenig, da diese ja immer am Gaszug unter Spannung ist und mir der Tipp von Kay für einen Self-Made-Tempomat doch zu gewagt ist. Und der Po macht sich so nach ca. 8 Stunden Fahrt bemerkbar. Durch das viele Gerüttel wird er aber leider auch nicht trainierter und ich muß weiterhin wie (mit)  Thomas R. die Treppen im Büro aus der Tiefgarage hochlaufen. 

Richtig anstrengend ist aber das tippen auf dem Netbook. Die vielen kleine Tasten und meine zwei großen Zeigefinger sind noch keine besten Freunde.

Das alles mal nur so am Rande

Uwe, Tuscumcari

1 Kommentar zu „Randerscheinungen“

  • Kay:

    Moin Uwe,
    das mit dem Gummischlauch am Gasgriff is echt nicht unsicher, du musst den Schlauch halt nur so dimensionieren das er sich nicht zu fest einklemmt. Hab ihn eigentlich nur ab und zu zum Entspannen der rechten Flosse eingesetzt.
    Wenn kein Verkehr ist laesst man dann den Arm entspannt baumeln und ansonsten hab ich die Hand ja am Griff (ohne Spannung) und bei Bedarf drehst du dann einfach auf „leise“ 😉
    Weiterhin sichere Fahrt!!
    Gruss Kay