Cowboys – inkl. Update

Um der großen Nachmittagshitze zu entgehen, wollte ich bereits um 6.00 Uhr in Henderson losfahren. Mit 45 Minuten Verspätung ging es dann tatsächlich los. Der Weg nach Fort Worth führte vorbei an der einen und anderen Ranch. Die Brandzeichen waren an den Eingangstoren gut zu erkennen.

Die Kühe sehen hier auch nicht anders aus als die im Allgäu. Beim fahren habe ich mir überlegt, welche Rindviecher es denn besser haben. Die im Allgäu, die immer am Hang stehen müssen, oder die texanischen, denen immer die Sonne aufs Fell brennt….

Vor Fort Worth habe ich einen großen Bike-Laden mit Reifenservice in Arlington aufgesucht um den Hinterreifen checken zu lassen. Trotz viel Betrieb dort haben sie sich viel Zeit für mich genommen. Einen passenden Ersatzreifen müßten sie bestellen (die neueren Bikes haben > 15 Zoll). Plan B ist nun, die Kette ein ganzwenig zu justieren, damit sie nicht mehr am Reifen schleift. Das meiste ist ja schon abgewetzt … 🙂  Dafür haben die Schéauber aber erst am Montag Zeit.

Da ich eh mal einen Tag nicht viel fahren wollte, mache ich am Sonntag einen Tag Pause bei den Cowboy´s in Fort Worth, daß ja nicht weit weg ist – dachte ich. Nicht weit weg ist in den USA mal schnell 10 Meilen. Und bis ich dieses tags zuvor reservierte Motel gefunden hatte, vergingen nochmal 1,5 Stunden durch die Stadt. In die Werkstatt werde ich am Montag über die Interstate (Autobahn) fahren auch wenn es weiter ist.

Vom Motel gings dann mit der Taxe (Der Taxifahrer war aus Nigeria und hatte vor einem Jahr in der Green-Card-Lotterie gewonen)  „ganz in die Nähe“ (4 Meilen) ins Historic-Zentrum, den Stockyard-District. Im Stockyard wird die Cowboy-Kultur intensiv gepflegt. Die Häuser sehen aus wie vor 150 Jahren, es gibt Saloon´s und Cowboy´s reiten oder laufen durch die Straßen. Natürlich gibt es an einer Ecke auch viel Touristenprogramm – vor allem für Kinder.

Aber es gibt auch große „coole“ Jungs, die dort mit ihren Harley´s, zwischen den Pferden, flanieren fahren, vorm Saloon parken und „dicke Hose“ machen. Da ich ja ein anpassungsfähiger Mensch bin, bin ich mit dem Taxi wieder zurück und habe mein Pony geholt, mein schönes  neues Halstuch umgebunden und bin ebenfalls an den Saloon´s vorbei geritten und vor dem lautesten Laden cool angehalten und rückwärts eingeparkt. Die Jungs (Jungs= Schildfahrer, Männer trotzen dem Wind) und Begleitmädels haben mächtig gestaunt. Meine Flame-Shovel fiel unter den vielen relativ neuen Bikes richtig auf. Meine größte Sorge war, daß bei meinem lustigen Auftritt die Shovel aussetzen könnte. Sie hat aber gut mitgespielt. So konnte ich wie Wyatt Earp (oder eher Doc Holiday?)  in den Saloon gehen um ein Bier aus dem Plastikbecher zu trinken.

Da es Samstag war, fand auch ein Rodeo statt. Das habe ich mir nicht entgehen lassen. Zum Glück, denn das war eine interessante und beeindruckende Veranstaltung. Da waren mal richtig harte Kerle am Start, die mit Lasso, Pferd und Kuh umgehen konnten. Und die Bullen (keine Polizisten) auf denen geritten wurde, waren furchteinflössend. Eine Show mit Hymne, Fahne und „God bless America“

Fortsetzung und Fotos zu diesem Artikel folgen…

„Reite“ jetzt erst mal zum täglichen Longhorn-Viehtrieb durch den Ort

Fortsetzung_

Als tägliche Attraktion wird ein 2 x täglich stattfindender Longhorn-Viehtrieb durch den Ort angepriesen. Wie in diesem großen Land üblich, war die Ankündigung rießig, der Viehtrieb eher überschaubar. Ein paar Cowboys mit perfekten Outfit trieben 15 Longhorns einmal gemächlich um vier Ecken. Die Hörner dieser Rinder sind aber weit mehr als „long“.

Den Tag habe ich mit einem Kessel Buntes und lesen am Pool verbracht. Nebenan gibt es eine Trucker-Kneipe. Mal schaun, ob ich mich dort rein traue. Die die dort sitzen, sind schon einige Budweiser lang dort drin.

2 Kommentare zu „Cowboys – inkl. Update“

  • Silke:

    Lieber Uwe,

    ich schmeiß mich weg bei deinen Schilderungen! Herrlich! Du solltest den Blog auch zu Hause fortführen. 🙂

    Du auf deinem Pony … ich hab mir das bildlich vorgestellt und musste im Büro laut auflachen!

    Freuch mich schon jetzt darauf, deinen Humor wieder live erleben zu dürfen!

    Hier scheint auch endlich mal die Sonne – seit 3 Tagen ca. 20 Grad! War schon 2x am Rhein-Strand an der Reduit. Ich möchte ja neben deiner Bräune nicht allzu blass dastehen, wenn du wieder zurück bist!

    Big hug
    Si

  • Silke:

    ps: Coole Cowboy-Stiefel! Hoffentlich hast du zugeschlagen!